Janis Joplin sang einst „Freedom’s just another word for nothing left to loose“.
Im Buch von Ilija Trojanow und Juli Zeh wird der Stellenwert der Freiheit in unserer heutigen, westlichen Gesellschaft beleuchtet.
Konträrer könnten zwei Standpunkte nicht sein.
Wenn Freihheit nur bedeutet, nichts mehr zu verlieren zu haben, dann kann sich diese Aussage meiner Ansicht nach nur auf die Freiheit von Bindungen und nicht die Freiheit an sich beziehen, also eigentlich auf die Freiheit vom „Haben“, von Besitz. Eingeschlossen ist dabei auch der „Besitz“ von Beziehungen.
Denn jede, die etwas besitzt, wird auch besessen. Und wenn man „besessen“ ist ist man nicht frei.
Zu leicht binden wir uns alle an Besitz – geistigen wie materiellen. Selbst Ideen, die wir haben, „besitzen“ wir, denn nur selten sind wir „frei“ genug, diese auch wieder aufzugeben. So ist es auch mit unserer Ein- und unseren Vorstellungen. Wer stellt schon ihre geistigen „Besitztümer“ immer und überall zur Disposition? (In-Frage-stellen hat einen schlechten Beigeschmack, finde ich.)
Doch Freiheit ist auch die Möglichkeit, Dinge zu tun, die noch keine andere getan hat. Oder auch Dinge zu tun, die andere tun. Man hat eben die Freiheit der Entscheidung – die Mitglieder der westlichen Zivilisationen noch viel mehr als andere, da auch die „geistige“ Freiheit durch die Grundrechte garantiert ist.
Man kann denken, was man will. Man kann tun, was man will.
Denkt daran, dass es noch Gesellschaften gibt, in denen Frauen keine Autos lenken oder Männer sich nicht für Familienarbeit entscheiden dürfen. Bei den einen sind es die nationalen Gesetze (meist verbunden mit Religion), bei den anderen „soziale“ Gesetze, nirgends festgeschrieben außer in den Köpfen der dortigen Gesellschaft.
In vielen Bereichen schränken wir unsere Freiheit selbst ein. Wenn dies „frei“-willig, also aus freiem Willen der Einzelnen geschieht kann jede damit leben.
Wenn das – wie in den letzten Jahren massiv eingetreten und wo aufgrund des „Terror“-Anschlags in Boston die Aktivitäten jetzt wieder intensiver werden werden- von Staats wegen passiert um uns „Sicherheit“ zu geben, sollten wir alle gründlich über diese „unfrei“-willigen Einschränkungen (die ja nur zu unserem Besten und zu unserer Sicherheit sind!) nachdenken.
Denn nichts ist schneller weg, als die Freiheit – und nichts kann unter größerem Aufwand und größeren Opfern wieder zurück gewonnen werden.
Vor Angst gestorben ist auch tot!