Schon beim Aussteigen hatte er irgendwie ein komisches Gefühl. Aber er fand nichts, woran er es festmachen konnte.
Statt den Aufzug zu benutzen wählte er die Treppe, auch wenn der Aufstieg an dieser Station ziemlich weit war. 9 Treppenabsätze, davon 5 mit 15 und 4 mit 14 Stufen.
Aber im Aufzug konnte er nicht aus, dort war er gefangen. Auf der Stiege konnte er immerhin entweder hinauf oder auch wieder hinunter laufen.
An jedem Absatz war er auf etwas Außergewöhnliches gefasst wenn er die 180 Grad um die Ecke ging. Aber …. nichts.
Auf der Straße waren keine Menschen unterwegs. Die Straßenlaternen wetteiferten mit den beleuchteten Geschäftslokalen, wer die Dunkelheit besser in den Griff bekam.
Ein bisschen erleichtert atmete er aus. Das schaute ja noch nicht sehr verschlafen aus. In den meisten Schaufenstern brannte Licht. Wenn also auch keine Leute mehr auf der Straße waren so schienen zumindest die Geschäfte noch nicht geschlossen.
Er wandte sich in Richtung seines Ziels als in ein Geräusch aus Richtung des U-Bahn-Stiegenausganges aufmerksam werden ließ. Um dort etwas sehen zu können hätte er zurück gehen müssen. Im Licht stehend konnte er im schlechter beleuchteten Ausgang der U-Bahn-Station nichts erkennen.
Doch er wollte nicht zurück. Er drehte sich erneut um und ging los.
Trotzdem er hinter sich Schritte hörte schaute er nicht zurück. Er würde einfach das nächste offene Lokal betreten und einmal abwarten, was passierte.
Doch obwohl Licht hinter den Scheiben brannte war die Tür ins Lokal hinein verschlossen.
Ein Schild machte darauf aufmerksam, dass der Zutritt nur durch das Einführen der Mitgliedskarte in die Lesevorrichtung möglich war.
Er dachte „Mist!“ und ging weiter.
Die nächsten beiden Schaufenster lagen im Dunkeln. Nicht einmal eine Notbeleuchtung brannte und man konnte nur schwer erkennen, was sich hinter den Glasscheiben befand.
Die Schritte schienen näher zu kommen und er beschleunigte sein Tempo, um so schnell wie möglich zum nächsten Geschäft zu kommen, dessen Scheiben gelben Lichtschein auf die Straße warfen.
Doch auch dieses Mal wurde er enttäuscht. Die Videothek war zwar hell erleuchtet, die Tür jedoch zu. Dieses Mal suchte er nicht einmal mehr nach einer Vorrichtung, welche die Tür vielleicht öffnete. Die notwendige Karte hatte er ohnehin nicht.
Er fiel in einen leichten Trab um zum nächsten Lokal zu gelangen, welches in den Auslagen Autozubehörteile aller Art anzubieten schien. Doch trotz voller Beleuchtung in den Räumen war auch hier bereits geschlossen.
Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, sich darauf zu verlassen, dass beleuchtete Schaufenster auch automatisch offene Türen bedeuteten.
Da – endlich! Die Türe öffnete sich und er trat in ein hell erleuchtetes Wettlokal, das ihm auf der Straße durch seine strahlende Neon-Werbebeleuchtung aufgefallen war.
Er rief: „Guten Abend!“. Niemand antwortete ihm. Verzweifelt sah er sich um – es war keine Menschenseele zu sehen. Nur die verschiedenen Spiel- und Wettautomaten standen in Reih und Glied an der Wand und bildeten Inseln auf dem grauen Teppichboden. „Ist da jemand?“, rief er und seine Stimme bekam einen ängstlichen Ton. Keine Antwort.
Unter in seinem Rücken hörte er, wie die Tür geöffnet wurde ………………..