Schuld (und Sühne)

Wie gehe ich mit dem Wort „Schuld“ um.

Seit einiger Zeit vermeide ich es – wenn es irgendwie geht.

An etwas Schuld sein – etwas schulden

Während der erste Terminus aus meiner Sicht gesehen Negatives ausdrückt steht der zweite Ausdruck zwar auch dafür, dass da noch eine Leistung zum Ausgleich fehlt, aber das klingt in meinen Ohren trotzdem nicht so unbedingt negativ.

Ich versuche seit einiger Zeit den ersten Ausdruck (oder ihm ähnliche) zu vermeiden. Durch seine negative „Aura“ kommt er bei den angesprochenen Persons zumeist als Angriff an.

Das Gefühl eines Angriffs lässt derart Attackierte zwei Erwiderungsmöglichkeiten, welche noch aus unserer tiefen Vergangenheit stammen:

1. Flucht

2. Verteidigung

Um diese – in verschiedenen Spielarten angewandten, aber immer zutreffenden – Reaktionen auszuschalten bemühe ich mich, die Redwendung „an etwas Schuld sein“ durch „beteiligt sein“ zu ersetzen.

An einem gelungenen Fest sind zumindest zwei Persons beteiligt – am reibungslosen Verkehrsablauf auch.

Für wen klingt das negativ?

An einem Verkehrsunfall sind zumindest zwei Persons beteiligt – an einem Streit auch.

Und wie sieht es da mit dem Gefühl aus?

Durch diese kleine Änderung im Ausdruck ist es mir möglich, genauso über Fehler in der Arbeit wie bei  Problemen im Privatbereich mit den anderen Betroffenen zu sprechen und in erster Linie über mögliche Lösungen zu diskutieren und nicht darüber wer und warum „schuld“ ist.

 

P.S. Wer mit dem Ausdruck „Persons“ nicht zurechtkommt: Bitte den Artikel „Hallo Welt 1“ lesen!

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